Urlaub in Göppingen.

Die (Hin) fahrt.

Schon in den Tagen vor der Fahrt nach Deutschland zog der Winter ein. Gut ok, es ist Ende Dezember, also Winter. Wegen dem Wetterumschwung verfolgte ich aufmerksamer die Nachrichten im Fernseher, als sonst. Auch erkundigte ich mich bei der Hotline der ÖBB ob mit Verspätungen in Richtung Deutschland zu rechnen sei.

Am Tag der Hinfahrt machten wir, meine Freundin und ich, uns wie schon bei unserem Salzburgurlaub mit dem Citybus, die Haltestelle ist gleich von der Haustüre, auf dem Weg zum Busbahnhof, dem Stifterplatz. Telefonisch hatte ich bei der Postbusstelle in Freistadt gebeten, dass ein Rollstuhlgerechter, also ein Niederflur Bus, Bus eingesetzt wird.

Überrascht hatte es mich nicht, aber es war dann kein Rollstuhlgerechter Bus auf den wir trafen. Ich wollte eigentlich mit meinem Rollstuhl so nah es geht an die Hintere Türe Fahren mich dann rechts und links festhalten und dann einsteigen. So dachte ich es mir.

Der Busfahrer, ich kannte ich ihn schon vom Citybus, machte mir dann einen Strich durch diese Planung. Denn er holte sich noch Unterstützung von einem Taxifahrer und kippte mich, in den Bus rein. So schnell konnte ich nicht schauen wie ich im Bus war.

Meiner Freundin half er dann auch noch mit dem Koffer, der echt schwer war. Auf der Fahrt nach Linz, hörte ich dann ein wenig Musik. Ich glaube dass ich auch ein wenig geschlafen habe, denn die Fahrt kam mir sehr kurz vor. Denn ums Rumgucken waren wir in Linz.

In Linz kam dann eine Frage auf, an die ich vollkommen vergessen hatte. Wie komme ich, als Rollstuhlfahrer aus dem Bus. Als Problem kam für mich dann auch noch dazu, das ich aufs Klo musste. Wegen dieser Tatsache war der Muskeltonus, die Spastik, in meinen Beinen sehr hoch.

Schon im Lauf der Vorbereitungen hatte ich bei der ÖBB gebeten dass mir am Bahnhof in Linz, vom Mobiltäts Service, jemand behilflich sein sollte.

Vom Mobilitäts Service waren dann zwei Männer da. Zusammen mit dem Busfahrer, halfen mir dann die drei Männer beim aussteigen. Samt Rollstuhl wurde ich aus dem Bus gehoben.

Wieder auf dem Boden, nicht der der Tatsachen, erfuhren wir dass unser Zug gut 40 Minuten Verspätung hatte. Um ehrlich zu sein kam mir das sehr gelegen, denn ich musste wie schon geschrieben aufs Klo.

Einem der Männer, er schob meinen Rollstuhl, erzählte ich von meinem Bedürfnis. Er meinte, dass er mich zu dem Rollstuhlklo im Bahnhof bringen würde. Zeit hätten wir ja, wegen der Verspätung unseres Zuges.

Ich erledigte mein Bedürfnis auf dem Rollstuhlklo. Meine Freundin wartet mit den Männer vom Mobilitäts Service am Infopoint des Bahnhofs.

Es dauerte nicht lange und ich stieß zu den wartenden am Infopoint. Da unser Zug, wie schon gesagt Verspätung hatte, warteten wir im Bahnhof am Info Point und schauten gebannt auf die Anzeigetafel.

Da sich an der Verspätung des Zuges nichts änderte, machten wir uns gute 10 Minuten vor der neuen Abfahrtzeit auf den Weg zum Bahnsteig. Bei der Gelegenheit habe ich erfahren dass der Rail Jet, so hieß der Zug Typ, über eine eingebaut Hebevorrichtung verfügt.

Ich wurde dann mit der besagten Hebevorrichtung in das Zug Waggon gehoben. Meiner Freundin wurde dann auch noch von den netten Herren des Mobilitäts Service geholfen. Als wir beide dann im Zug Waggon an unserem Platz waren, konnte die Fahrt los gehen. Weil viel los war, es war Weihnachtsreiseverkehr, blieb ich im Rollstuhl sitzen. Ich hatte die Hoffnung, dass ich mich im Verlaufe der Fahrt auf einen normalen Sitz umsetzten könnte.

Nach dem Start in Linz, war der erste Halt, des Rail Jet, Salzburg. Zwar stiegen dort Leute aus, so dass Platz war, aber leider stiegen gefühlt mehr Leute wieder ein. So war es mit Umsetzen nichts. Der nächste Halt war dann München, dort mussten wir umsteigen. Ich wurde wieder mit einer Hebevorrichtung aus dem Zug Waggon nach unten gehoben.

Am Münchener Hauptbahnhof machten wir uns gleich auf den Weg zum Infopoint, den ich brauchte ja wieder eine Hebevorrichtung die mich in den Zug, mit dem es weiter ging hob.

Von München aus, ging es dann mit einem ICE weiter nach Ulm. In dem ICE musste ich erst mal schauen wie ich an den Rollstuhlplatz kam. Denn der Waggon war voll mit Weihnachtsurlaubern und entsprechend standen Koffer im Weg. Mit ein bisschen hin und herfahren bin ich dann um die Koffer, die mir im Weg standen, rumgefahren und habe mich dann an meinen Platz gestellt. Die Idee, dass ich mich auf einen Normalen Sitz um setzten kann war gestorben. Es war einfach kein Platz, dass ich meinen Rollstuhl hätte hinstellen können, ohne dass es stört.

Ich sagte mir, dass ich die restliche Strecke auch noch im Rollstuhlsitzen bleiben könnte. Mir tat eh schon alles Weh.

Die Fahrt bis nach Ulm verging dann recht schnell, so dass das Ende schon sichtbar war. In Ulm kam dann noch ein Problem auf. Es kam zwar jemand vom Mobilitäts Service, der hatte aber keine Hebevorrichtung dabei. Irgendwo ist da was falsch gelaufen, denn ich war in Ulm nicht als Rollstuhlfahrer angemeldet.

Aber mit Hilfe von dem Schaffner und dem netten Herren des Mobiltäts Service habe ich es dann auf den Bahnsteig geschafft. Gleich wurden wir, meine Freundin und ich, zum Zug nach Göppingen gebracht.

Im Zug nach Göppingen, habe ich dann noch meine Mutter angerufen um ihr mitzuteilen in welchen Waggon wir sitzen. Von Ulm nach Göppingen, dauert die Fahrt ca. 30 Minuten. Beide waren wir froh, dass die Fahrt sich bald dem Ende näherte.


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